Vortrag: Dr. Meltem Kulaçatan – Rassistische Instrumentalisierung sexueller Gewalt

Datum/Zeit
26.10.2020
17:00–18:30

Veranstaltungsort
Gemeindehaus Christus-Kirche Wandsbek
Schloßstraße 78
22041 Hamburg


Vortrag: Dr. Meltem Kulaçatan – Rassistische Instrumentalisierung sexueller Gewalt

Spätestens seit der metoo-Debatte ist deutlich geworden, dass sexualisierte Gewalt ein gesellschaftliches Querschnittsthema ist. Häufig wird jedoch im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt die Herkunft der Täter genannt und es werden Rückschlüsse auf ihr angebliches Gewaltpotenzial gezogen. In dieser Veranstaltung werden wir uns mit der Herausforderung beschäftigen, wie über sexuelle Gewalt gesprochen werden kann, ohne sich rassistischer Zuschreibungen zu bedienen oder Stereotype zu reproduzieren.

Dr. Meltem Kulaçatan ist Erziehungs- und Politikwissenschaftlerin an der Goethe-Universität-Frankfurt.

Dieser Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe „Von Mythen, Grauzonen und Solidarität – Sexuelle Gewalt als gesellschaftliche Herausforderung“.

Der Eintritt ist frei, wir freuen uns über Spenden.

Wir bitten um Anmeldung an info@allerleirauh.de.

Den Flyer zur Veranstaltungsreihe können Sie hier herunterladen: PDF

Von Mythen, Grauzonen und Solidarität – Sexuelle Gewalt als gesellschaftliche Herausforderung

Mädchen* lernen früh, dass sie sich vor sexueller Gewalt schützen sollen. Für kritische Situationen bekommen sie ein magisches Wort an die Hand, das sie nur laut und deutlich aussprechen müssten: das Nein. Unsere Gesellschaft tut damit so, als ob ein Kind oder eine Jugendliche über die Macht verfügte, Täter*innen mit einem Nein Einhalt zu gebieten. Das ist unrealistisch und lädt eine große Last auf Betroffene.

Menschen können zu Täter*innen werden, gerade weil sie eine Machtposition einnehmen. Und doch stellen wir uns Täter*innen in der Regel nicht beliebt, gebildet, gesund und weiß vor. In unserer Veranstaltungsreihe wollen wir die Machtverhältnisse unter die Lupe nehmen, die sexuelle Gewalt ermöglichen. Nur so können wir Prävention endlich wirksam gestalten und uns selbst dazu befähigen, Machtmissbrauch zu erkennen und zu verhindern.